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Zu feines Futter Risiko für Pferde


Neben den bisher erläuterten Aspekten muß außerdem auch der Vermahlungsgrad des Futters beachtet werden. Mischfutterpellets mit einem Durchmesser von 6 mm bewirken einen sehr hohen Anteil (90 %) von 1 mm kleinen Partikeln im abgeschluckten Futterbrei, während nach einer Heufütterung lediglich 71 % diese Größe aufweisen. Bei einem gleichzeitig höheren Trockensubstanzgehalt des Mageninhaltes wirken diese beiden physikalischen Faktoren erschwerend auf die Durchsäuerung mit Magensaft.

Vorbeugen durch richtige Fütterung

Hohe Leistungsanforderungen haben dazu geführt, daß der Energiebedarf durch eine reine Rauhfutterfütterung (kraftfutterfrei) nicht mehr gedeckt werden kann. Um den Einsatz von Kraftfutter kommt man bei höheren Leistungen nicht mehr herum. Werden Kraft- und Rauhfutter "mit Köpfchen" und "Know-how" eingesetzt, können jedoch auch Hochleistungspferde noch tierartgerecht versorgt werden.

Der wichtigste Punkt ist eine ausreichende Versorgung mit Rauhfutter (Heu, Stroh oder Grassilagen), wobei als Mindestmenge 0,5 kg je 100 kg Lebendmasse (LM) gefüttert werden sollten. Bei Fohlen und Zuchttieren muß die Menge sogar auf 1,0 kg/100 kg LM erhöht werden. Für Tiere, die auf Stroh gehalten werden, sollte die Einstreu qualitativ den Anforderungen eines guten Futterstrohs entsprechen, da die Pferde nicht zwischen Einstreu- und Futterstroh unterscheiden können.

Rauhfutter sollte vor dem Krippenfutter angeboten werden, da im Magen stabilere Milieubedingen geschaffen werden. Hohe Kraftfuttermengen müssen auf 3 oder mehr Mahlzeiten am Tag verteilt werden, wobei maximal 0,5 kg Krippenfutter/100 kg LM/Mahlzeit anzubieten sind. Werden Symptome einer Magenschleimhautläsion beobachtet, sollte man nicht den Fehler begehen und das Rauhfutter streichen. Das Reduzieren des Krippenfutters ist dagegen durchaus sinnvoll. Das Hungern der Pferde ist ebenso falsch, da der Futterentzug für das Tier mit Streß verbunden ist.

Fazit

Die Risiken der Entstehung von Verdauungsstörungen werden bei Anpassung der Fütterung der Pferde (Futteraufnahme) an ehemals "natürliche" und ererbte Verhaltensweisen gemindert. Dabei darf man die übrigen Faktoren, zu denen als Hauptgefahrenquelle der Streß gehört, nicht außer acht lassen. Maßnahmen, die die Fütterung betreffen, müssen deshalb immer situationsabhängig und individuell, mit Blick auf die anderen Faktoren, durchgeführt werden.

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