Verkalkung


Oliver fragt:

Seit einem halben Jahr haben wir eine Polenstute auf unserem Hof stehen. Sie war auf der Hinterhand hochgradig lahm und hatte Schmerzen beim Bewegen. Unser Tierarzt diagnostizierte eine Gelenkveraenderung und eine starke Verkalkung im rechten Knie. Eine Cortison-Injektion ins Gelenk wirkte allerdings Wunder. Das Pferd ging zwar noch immer ziemlich "steif", hatte aber 5 Monate keine Schmerzen mehr, das merkte man ihr deutlich an. Jetzt wird es langsam wieder schlimmer, eine erneute Spritze ins Knie half auch nicht mehr so deutlich, wie beim ersten Mal. Unser Tierarzt hat erneut Roentgenaufnahmen gemacht und meinte, dass die Verkalkung schlimmer geworden waere und dass evtl. der Miniskus nicht mehr richtig "funktionieren" wuerde. Dazu hat er aber heute noch eine speziell belichtete R-Aufnahme gemacht. Nun wuerde ich gerne wissen, ob sie einen Rat fuer mich haben. Gibt es spezielle Behandlungsmoeglichkeiten, um eine Verkalkung zu verlangsamen? Was kann man machen, wenn der Miniskus versagt? Gibt es eine operative Moeglichkeit? Dabei kommt es nicht darauf an, ob sich der "Aufwand lohnt"! Vielleicht haben Sie Adressen von Tier-Kliniken fuer mich, die auf dieses Gebiet spezialisiert sind? Fuer alle Tips bin ich dankbar!

Sven Klawunder antwortet:

Daß eine Cortison- Injektion zunächst einmal Wunder gewirkt hat, will ich gerne glauben, denn Cortison hat die Eigenschaft die Symptome zu überdecken.
Problematisch dabei ist, daß die Ursache damit in der Regel nicht behoben wird. Die Verkalkung läßt sich natürlich nicht mehr rückgängig machen. Um eine
Verlangsamung oder sogar einen Stillstand der Verkalkung zu erreichen, hat sich in meiner Praxis nachfolgende Therapie bewährt:

1. Futteranalyse, um festzustellen wie hoch der Calzium Anteil ist.

2. Gegebenenfalls Futterumstellung um den Calzium Anteil zu reduzieren.

3. Medikamentöses Stoppen der Verkalkung (*siehe unten)

4. Begleitende Magnetfeld und/oder Laser Therapie

5. Gezielte Futterzusätze zur Stärkung des Bänder-, Sehnen- und Muskelapparates

6. Je nach Grad der Krankheit Bewegungstherapie.

7. Orthopädischer Hufbeschlag

*Es gibt mehrere Medikamente, die sich in meiner Praxis sehr gut bewährt haben. Um jedoch für den Einzelfall das Richtige auszuwählen, müßte ich noch mehr
Hintergrundinformationen haben. (Alter, wie gearbeitet, Blutwerte, Röntgenbilder usw.)

Bezüglich einer Miniskus Operation kann ich ohne die Röntgenbilder zu kennen natürlich sehr schwer eine Aussage machen. Aber auch hier müßte sich der Verlauf
bei vorstehender Therapie wesentlich verbessern.