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Der Kauf und Unterhalt


Es hat keinen Sinn, sich als Laie auf eigene Faust auf die Suche nach einem Pferd zu machen. Ein erfahrener Reiter, Züchter oder Reitlehrer sollte zugezogen werden. Dieser ist in der Lage, ein Pferd genauer und kritischer zu prüfen als man selbst, zudem kann er aus seiner Kenntnis heraus meist seriöse Züchter oder Verkaufsställe benennen, wo man auch wirklich das bekommt, was man sich vorgestellt hat. Natürlich soll das ausgewählte Tier von dem mitgebrachten Berater überprüft und geritten werden. Auch wenn in vielen Fällen noch der Handschlag allein als die gültige Vertragsform angesehen wird, sollte ein kurzer Vertrag mit der Identität, dem Abstammungspapier, Eignung für eine bestimmte Nutzung, Stall- und Schmiedefrömmigkeit und Preis abgeschlossen werden.

Nur als Anhaltspunkt zur Preisgestaltung (ungefähre Angaben, die nicht verbindlich sind!) können in etwa folgende Kosten genannt werden:

- Pferd aus den Balkanländern zwischen 3.000 DM bis 5.000 DM.

- 6- bis 10jähriger deutscher Warmblüter ohne Wettkampfleistungen 4.000 DM bis 8.000 DM.

- 5- bis 10jähriges Pferd mit kleineren Turniererfolgen ohne höhere Leistungsmöglichkeit 6.000 DM bis 10.000 DM.

- Junge, angerittene Pferde ab 6.000 DM.

- Shetland-Ponys 1.000 DM bis 2.000 DM.

- Island-Ponys 3.000 DM bis 5.000 DM.

- Unterbringung in einem Reitstall einschl. Futter, Pflege, Benutzung der Anlage und Einrichtungen zwischen 300 DM und 750 DM monatlich.

- Anschaffung eines Sattels mit Zubehör ca. 1.000 DM, komplette Trense mit Reithalfter und Zügel, Stallhalfter, Putzzeug und Pflegemittel zusammen etwa 250 bis 300 DM.

- Hinzu kommen die Kosten für Impfungen (sehr wichtig!), Tierarzt und Hufschmied, die nicht im voraus kalkulierbar sind.

Man bedenke bei der Art und Weise der Unterbringung, daß ein Pferd nicht nur betreut und gepflegt, sondern auch täglich bewegt werden muß - und das auch bei Schnee, Matsch oder Regenwetter! Da sind vielleicht die Kosten einer Reitstall-Pension doch in Relation zu setzen. Man hat keine Sorge um die Pflege und Fütterung, kann das Pferd auch bei Regen oder Schnee in der reitstalleigenen Halle oder Bahn bewegen oder gegen eine Gebühr durch das Personal arbeiten lassen. Nicht unerwähnt sollte bleiben, daß einem beaufsichtigten Pferd eher ärztliche Hilfe zuteil wird als einem täglich und nachts für Stunden sich selbst überlassenen und plötzlich verwundeten oder erkrankten Pferd. Schnelle Hilfe ist ja gerade dann dringend erforderlich!

Zusammenfassend: Der Kauf allein darf nicht als einziges Kriterium angesehen werden. Das Zubehör - vom Sattel bis zum Pflegemittel - und die Anschaffung der eigenen Reitkleidung ist genau so einzukalkulieren wie Futter, Pflege, Unterbringung und ärztliche Versorgung des Pferdes; man sollte auch eine ernsthafte Erkrankung mit Transport in eine Klinik nicht vollständig ausschließen und dafür Vorsorge treffen, um nicht unvorbereitet einer finanziellen Belastung gegenüberzustehen.

Auch wiederholtes Mieten oder Anschaffung eines Transporthängers kann vorher nicht berücksichtigte Mehrkosten verursachen (wobei die Frage, ob der vorhandene eigene Wagen eine Hängerkupplung besitzt und die Anhängelast ausreicht, nicht vergessen werden darf).

Sicherlich sind damit nicht sämtliche Einzelheiten im Zusammenhang mit dem Erwerb eines eigenen Pferdes angesprochen worden. Wenn Sie Fragen dazu haben, können Sie sich gern an uns wenden!

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