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Das eigene Pferd


Wichtige Hinweise für Kauf, Pflege und Unterhalt

Es gibt kaum einen Pferdefreund, der nicht gern selbst ein Pferd sein eigen nennen möchte. Zunehmend ist auch die heranwachsende Jugend sehr an der Pferdehaltung und -betreuung interessiert. Manche Schulkinder verbringen viele Stunden auf nahegelegenen Reiterhöfen und sind gern bereit, dort kostenlose Dienstleistungen zu erbringen, wenn ihnen nur die Möglichkeit gegeben ist, den Pferden nahe zu sein. Wenn also schon die Eltern nicht selbst mit dem Gedanken an ein eigenes Pferd spielen, so sorgen oft die Kinder mit ihrer unbefangenen Bitte nach dem eigenen Pony oder Pferd dafür, daß man sich ernsthaft mit den Möglichkeiten und Gegebenheiten eines Pferdekaufes auseinandersetzen muß.

Nur wenige haben Platz und Geld genug, solche Wünsche ohne weiteres zu erfüllen. Meist muß das eigene Pferd anderweitig untergebracht werden. Die Pflege und Fütterung einem Reitstall zu übertragen und das Pferd dort untergestellt zu lassen, wirft neben dem Kostenfaktor auch die Zeitfrage (An- und Abfahrt, wie oft wöchentlich usw.) auf.

Doch gehen wir der Reihe nach vor und beleuchten die sich aus der Idee eines Pferdekaufes ergebenden Fragen im einzelnen:

Eigenes Pferd - aber welches?

In den letzten Jahren ist das Angebot an nicht zu teuren Pferden recht groß geworden. Zunächst muß man sich aber darüber klar werden, welches Pferd angeschafft wird: Ein Pony, Klein- oder Großpferd? Das hängt nun wesentlich davon ab, wer das Pferd reiten und wie es geritten wird. In der Regel wird die Familie mit Kind(ern) völlig andere Ansprüche haben als der Einzelne, der den langen morgendlichen Geländeritt liebt.

Ein Pony oder Kleinpferd (wie Haflinger, Norweger, Fjordpferd) hat den Vorteil, daß es in Anschaffung und Unterhalt billiger ist. Es kann in einem kleinen Stall neben dem Haus gehalten oder zu zweit in der Box im Pensionsstall abgestellt werden. Wer also zum eigenen Vergnügen, ohne besondere Ansprüche reiten will, ist mit einem solchen Pferd sehr gut beraten.

Bei Großpferden haben sich Rassen aus Ungarn, Tschechien, Jugoslawien, Polen und Holland als sehr günstig im Preis erwiesen; dagegen sind die deutschen Rassen wie Hannoveraner, Holsteiner, Westfalen, Trakehner usw. teuer, zumal sie im Gegensatz zu den genannten Ausländern bei den deutschen Turnieren starten dürfen.

Der Ausbildungsstand des Pferdes spielt gleichfalls eine Rolle. Sowohl ungerittene als auch angerittene Großpferde brauchen viel Zeit für die Ausbildung, so daß sie nur von guten Reitern erworben werden sollten.

Dem Durchschnittsreiter kann im Grunde nur ein Pferd empfohlen werden: das ältere, zuverlässige Gebrauchspferd, das Ungeschicklichkeit nicht übel nimmt und auch für Anfänger geeignet ist. Davon gibt es viele auf dem Markt und sie werden auch preisgünstig angeboten. Von Pferden, die im Leistungssport eingesetzt waren, sollte der Durchschnittsreiter die Finger lassen - sie müßten gründlich umgeschult werden, was manchmal nicht mehr möglich ist und ein finanzielles Abenteuer werden könnte.

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