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K o l i k :


Alle Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt werden mit "Kolik" bezeichnet. Sie sind ebenso schmerzhaft wie gefährlich. Die Kolik kann vielfältige Ursachen haben: Infektionen, Wurmbefall, Unterkühlung, aber auch eine Überfütterung, Verstopfung, verdorbenes Futter oder Aufregung können die Erkrankung auslösen. Dabei ist auch das Krankheitsbild keineswegs einheitlich. Manche Tiere schwitzen, manche nicht. Die Pferde scharren oder sind unruhig, legen sich, stehen wieder auf, versuchen sich zu wälzen, schlagen wild um sich; andere bleiben ruhig liegen, schauen sich aber oft nach ihrem schmerzenden Bauch um. Egal was es tut, jedes Pferd hat große Schmerzen, die andauern oder anfallweise auftreten. In jedem Fall ist ein Pferd, das nichts frißt und sich anders verhält als sonst, sehr stark kolikverdächtig.

Bei Kolikverdacht sofort den Tierarzt rufen! Bis er eintrifft, gibt es wenig oder viele Möglichkeiten, dem Pferd zu helfen. Über erste Hilfe bei Koliken gibt es seit langem die unterschiedlichsten Meinungen.

Nur in den seltensten Fällen bleibt das Pferd ruhig. Dann kann man es eindecken und vorsichtig massieren. Meist ist das Pferd aber unruhig und will sich bewegen. Dann könnte ruhiges Führen im Schritt helfen, die Darmtätigkeit anzuregen. Das Pferd darf aber nicht angestrengt werden, also sollte man es nach einigen Minuten ausruhen lassen, dann wieder einige Minuten führen. Will sich das Pferd wälzen, ist dabei das Risiko einer Darmverschlingung genau so hoch oder niedrig wie die Möglichkeit, daß eine eingeklemmte Darmschlinge gelöst wird - hier sind sich die Fachleute derart uneinig, daß der Halter selbst darüber entscheiden sollte, ob sich das Pferd wälzen darf oder nicht. Sind die Schmerzen so heftig, daß das Pferd wild um sich schlägt, kann das bei einer engen Box für Pferd und Helfer gefährlich werden. Man versuche soweit möglich das Pferd in eine große Box, einen Auslauf oder auf die Wiese zu bringen. Beruhigende Worte und Streicheln oder Kraulen wirken bei allen Arten von Kolik oft besänftigend und können die Zeit bis zum Eintreffen des Tierarztes überbrücken helfen.

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